Fragen und Antworten
- Wer ist der wildlebende Vorfahre unserer Haushühner?
Das Bankivahuhn (Gallus gallus) ist die Stammform aller unserer Haushühner (Gallus domesticus) und lebt auch heute noch in Wald- und Buschgebieten in Süd- und Südostasien. - Wie unterscheiden sich sich Bankiva- und Haushühner?
Haushuhnrassen haben sich in Größe, dem Gewicht und dem Aussehen weit von ihren Vorfahren entfernt. Besonders die durch gezielte Zucht erreichte Steigerung der Legeleistung ist erstaunlich. Während die Bankivahenne durchschnittlich 4-6 Eier in zwei bis drei Legeperioden im Jahr legt, schaffen es die Legehybriden auf mehr als 300 Eier im ersten Legejahr. Im Verhalten sind Haushühner den Bankivahühnern sehr ähnlich geblieben. - Was ist Domestikation?
Hierunter versteht man den Prozess der Haustierwerdung, also vom Wild- zum Haustier. Dies führt fast immer zu Veränderungen in einigen Verhaltensweisen und im Aussehen. - Wann fand die Domestikation des Huhn statt?
Die ersten Nachweise stammen etwas aus der Zeit 2000 v. Chr. Über Ägypten, Griechenland und Italien kamen die Tiere zu uns. Die einfache Haltung, die hohe Eierzahl und das Fleisch waren die vorrangigen Gründe, Hühner zu domestizieren. - Wie viele Hennen werden in Deutschland gehalten?
2020 wurden etwa 43 Mio. Legehennen gehalten. 13 Mrd. Eier werden ungefähr gelegt und 20 Mrd. Eier werden verbraucht. Somit werden große Mengen Eier importiert. - Was sind Rassehühner?
Rassehühner sind eine einheitliche Gruppe von Hühnern, die sich durch ein bestimmtes Aussehen, ein bestimmtes Verhalten und auch einen bestimmten Nutzungsschwerpunkt (Fleisch, Eier Zweinutzung) auszeichnen. Sie werden untereinander verpaart und die Nachzuchttiere haben wieder die gleichen Eigenschaften.
Bevor Hybridhühner in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung Einzug gehalten haben, waren dort Rassehühner üblich. Da Rassehühner in den Leistungen nie mit Hybridhühner mithalten können, spielen sie heute in der Landwirtschaft keine Rolle mehr. Sie haben sich nur bei Kleintierzüchtern und Privathaltern erhalten und werden dort weitergezüchtet.
Viele Hühnerrassen sind mehr als 100 Jahre alt und werden oft in verschiedenen Farbschlägen gezüchtet. Rassehühner unterscheiden sich in Größe, Aussehen, Gewicht und Farbgebung zum Teil sehr unterschiedlich. - Was ist ein Rassestandard?
Jede Hühnerrasse und jeder Farbschlag werden nach einem Standard gezüchtet. Dieser Standard beschreibt alle Merkmale wie Körperform, Kammform, Farben und Zeichnungen im Gefieder, Lauffarbe und Augenfarbe detailliert. Jede Rasse ist einzigartig. Musterbeschreibung ist die veraltete Bezeichnung für Rassestandard.
Im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter sind alle anerkannten Rassen und Farbschläge aufgelistet. In Deutschland sind etwa 105 Hühner- und 97 Zwerghuhnrassen offiziell anerkannt. - Sind Hybridhühner und Rassehühner dasselbe?
Keineswegs, auch wenn sie manchmal ähnlich aussehen. - Was sind Hybridhühner?
Hybridhühner werden von landwirtschaftlichen Konzernen, die weltweit tätig sind, immer wieder neu erschaffen. Eine Weiterzucht findet nicht statt. Die Hybriden überflügeln in der Leistung die Elterntiere.
Je nach erwünschten Eigenschaften der Hybriden - es gibt Lege und Mastlinien - wird entsprechend selektiert. Auf diesem Weg wurden bei Hühnern absolute Höchstleistungen in Form von riesigem und schnellem Fleischansatz oder gigantischer Eierzahl (auf Kosten der Tiere!!!) erreicht.
Neben den klassischen Hybridhühnern für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung wurden auch Hybriden mit Fantasienamen wie Grünleger, Königsberger, Blausperber und recht ansprechendem Aussehen auf den markt gebracht, um den Hühnerhaltern etwas Passendes anzubieten. Selbst Hybridhühner mit Namen von Rassehühnern werden angeboten (Sussex, Italiener rebhuhn, Italiener silber, ...). Aber auch sie haben mit den eigentlichen Rassehühnern nichts zu tun und nichts gemeinsam. - Was versteht man unter dem Begriff Großrasse?
Auf keinen Fall eine besonders große Hühnerrasse. Die Großrasse ist lediglich die große (normal-große) Variante eines Zwerghuhns. Beispiel: Welsumer = Großrasse; Zwerg-Welsumer = Zwergrasse. - Was sind Zwerghühner?
Zwerghühner sind Rassehühner (keine Hybridhühner) und kleiner als ihre großen Pendants, sofern es eine Entsprechung als Großrasse gibt. Es wird unterschieden zwischen Urzwerge und verzwergte Rassen. Ihre Entstehung hängt fast ausschließlich mit den knapperen Platzverhältnissen zur Zeit der zunehmenden Industrialisierung zusammen. - Was sind verzwergte Hühnerrassen?
Das sind Zwerghühner, die in ihrem Aussehen und ihren Eigenschaften der großen Hühnerrasse entsprechen. Ihrem Namen wird fast immer der Zusatz Zwerg vorangesetzt, beispielsweise Vorwerkhühner und Zwerg-Vorwerkhühner, Barnevelder- und Zwerg-Barnevelder usw.
Die Größe ihrer Eier ist häufig fast mit der der Großrasse identisch. Vom Gewicht her entsprechen sie fast immer etwa einem Drittel der Großrasse. - Was sind Urzwerghühner?
Bei ihnen gibt es keine Großrasse. Sie sind die wirklichen Zwerge unter den Zwerghühnern. Manchen brigen kaum 500 Gramm auf die Waage. Sie haben eher Ziercharakter und können meist mit keinen besonders herausragenden Leistungsmerkmalen aufwarten.
Typische Urzwergrassen sind unter anderem Chabo, Federfüßige Zwerghühner, Antwerpener Bartzwerge oder Sebright. - Was ist die leichteste Hühnerrasse?
Die sehr seltene Rasse der Annaberger Haubenstrupphühner sind sehr leicht: Ein Hahn wiegt rund 1,5 Kilogramm, die Henne rund 1,3 Kilogramm. - Wie heißt die schwerste Hühnerrasse?
Jersey Giants! Der Hahn bringt es auf 5,5 Kilogramm Lebendgewicht und die Henne bis 4,5 Kilogramm. - Was ist die leichteste Zwerghuhnrasse?
Serama ist mit ca. 350 Gramm beim Hahn und 325 Gramm bei der Henne. - ... und die schwerste Zwerghuhnrasse?
Das sind die Zwerg-Malaien mit ca. 1,8 Kilogramm beim Hahn. - Was versteht man unter Legerasse?
Wenn bei Hühnerrassen der züchterische Schwerpunkt auf die Leistung im Eierlegen gelegt wird, die Fleischproduktion also in den Hintergrund rückt, spricht man von einer Legerasse. Typische Beispiele dafür sind Italiener, Amerikanische Leghorn, Appenzeller Spitzhauben usw. - Was bedeutet der Begriff Legeleistung?
Die Legeleistung beschreibt die Anzahl der Eier, die eine Henne pro Jahr legt. - Was versteht man unter Fleischrassen?
Bei Fleischrasse liegt der züchterische Schwerpunkt auf der Fleischleistung, die Legeproduktion rückt in den Hintergrund. Rassebeispiele sind Orpington, Brahma und Deutsche Lachshühner. - Was sind Zwiehühner?
Unter Zwiehühner versteht man Hühnerrassen, bei denen ausgewogene Nutzungseigenschaften in Fleisch- und Eierproduktion angestrebt werden. Sie erreichen bei beiden Nutzungen gute Leistungen, kommen aber an die der einseitig auf Eier- oder Fleischproduktion spezialisierten Rassen nicht heran, da sie gewissermaßen zweigleisig fahren. Typische Beispiele sind Rhodeländer, Welsumer Barnevelder und Sundheimer. - Was sind Zweinutzungshühner?
Zwiehühner, wie zuvor beschrieben - Was sind Winterleger?
Darunter werden Rassen bezeichnet, die auch in der Winterzeit unternormalen Haltebedingungen mit geringerem Lichtangebot bei kälteren Temperaturen verhältnismäßig häufig legen. Beispiele sind Rhodeländer, Deutsche Lachshühner und Deutsche Wyandotten.
Der energetische Aufwand, den Hühner in die Bildung von Wintereiern stecken müssen, sind um ein Vielfaches höher als bei Eiern, die im Sommer gelegt werden. Daher rührt wohl auch der alte Ausspruch her: Ein Winterei frisst zwei Sommereier. - Sind Königsberger-Hühner eine echte Hühnerrasse?
Nein, sondern es handelt sich um ein Hybridhuhn. Landwirtschaftliche Konzerne wollten den Hühnerliebhabern ein besonders attraktives Huhn anbieten, das sich von den üblichen braunen und weißen Hybrid-Hühnern farblich absetzt. Der Name Königsberger ist unter Vermarktungsaspekten zu sehen. Mit der Stadt Königsberg hat es nichts gemeinsam. - Sind Grünleger eine Hühnerrasse?
Nein, es handelt sich ebenfalls um ein Hühnerprodukt der Hühnerindustrie. - Wie viele Eier ist eine Person in Deutschland?
Der Eierverbrauch pro Kopf steigt seit Jahren kontinuierlich und liegt derzeit bei rund 240 Eiern. - Können befruchtete Eier gegessen werden?
Ja, angebrütet sollten sie jedoch nicht sein. - In welchen Gewichtsklassen werden Eier eingeteilt?
S = klein, und unter 53 Gramm
M = mittel, 53 bis unter 63 Gramm
L = groß, 63 bis unter 73 Gramm
XL = sehr groß, 73 Gramm und darüber - Wie schwer ist das größte Hühnerei der Welt?
Es wurde in den USA entdeckt und brachte im Jahr 1956 sagenhafte 454 Gramm auf die Waage. - Wie viele Eier legen Hühner?
Haltung, Lichtdauer, Fütterung, Genetik und mehr spielen hierbei eine große Rolle. Eine Henne kann nur so viele Eier legen, wie im Eierstock Eizellen angelegt sind. Die Zahl der Eier variiert zwischen 100 und 300 Eier pro Henne. - Wie entsteht ein Ei?
Am Angang steht eine Zelle, die Eizelle. Sie wächst bis zum Eigelb und wird dann vom Eierstock freigesetzt. Mehrere Schichten Eiklar (Eiweiß) legen sich im Eileiter um den Dotter. Auf dem folgenden Weg werden Eiweiß und Dotter von einer Haut umgeben, die mit der Zeit zur harten Kalkschale wird. - Wir dick ist eine Eierschale?
Zwischen 0,3 und 0,4 Millimeter. Ältere Hennen bilden eine dünnere Eischale, da das Volumen vom Ei größer wird. - Wie lange braucht ein Ei, um sich zu entwickeln?
Ungefähr 24 Stunden. - Wie entsteht die Eierschalenfarbe?
Über eine Drüse im Legedarm werden Farbpigmente abgegeben, die sich in der Kalkschale ablagern. Aus dem Blut stammen rote Pigmente und aus der Galle gelbe Pigmente. Durch die Mischung entstehen verschiedene Brauntöne. Weiße Eier sind ohne Farbpigmente. Grünliche Eier entstehen, wenn der Abbau des braunen Farbstoffs unvollständig abgeschlossen wird. - Haben grüne Eier ieinen niedrigeren Cholesteringehalt als andere Eier?
Nein. - Sind braune Eier Bio-Eier?
Nein. Viele Menschen verbinden braune Eier mit einer naturnahen Haltung. Das ist aber aber totaler Quatsch. - Welche Hühnerrassen legen grüne Eier?
Araucana und Zwerg-Auraucaner legen türkisfarbene Eier. Die niederländischen Schijndelaar, Javanesiche Zwerghühner und die Cream Legbar legen grüne Eier.
Die als Grünleger bezeichneten Hühner sind keine Rasse, sondern Hybridhühner. - Legen braune Hühner braune Eier und weiße Hühner weiße Eier?
Nein. Die Gefiederfarbe hat keinen Einfluß auf die Eierschalenfarbe. - Hat die Eierschalenfarbe irgendeinen Einfluss auf den Eier-Geschmack?
Nein. - Wodurch entsteht die Farbe des Eidotters?
Durch Pigmenteinlagerungen von gelben und roten Farbstoffen und kann auch über die Fütterung beeinflusst werden. - Wozu ist die Luftkammer im Ei wichtig?
Am Tag vor dem Schlupf steckt das Küken seinen Schnabel hinein und kann mit der Lungenatmung beginnen. - Wie kommen zwei Dotter in ein Ei?
Wenn der Eierstock zeitgleich zwei Eizellen abstösst und sie im Eileitermit einer gemeinsamen Eiklarschicht umgeben werden. - Muss die Eierschale immer glatt sein?
Nein. Bei manchen Rassen wie beispielsweise dem Welsumer Huhn, ist ein raues Ei sogar ein Rassemerkmal. - Welche Ursachen haben Kalkablagerungen auf der Eierschale?
Durch Übersäuerung im Legedarm können sich partielle Kalkablagerungen bilden. Das ist sowohl für die Henne als auch für den Eiergenuß kein Problem. - Wie stabil sind Eier?
Ein Hühnerei kann bis zu 20 Kilogramm tragen. - Sind Eier dicht?
Nein. Das Ei hat sehr viele kleine Poren, wodurch ein Austausch stattfindet. - Wie lange sind Eier haltbar?
Bei 2 - 6 °C sind rohe Eier im Kühlschrank bis zu 6 Wochen haltbar. - Wie lagert man Eier am besten?
Heute hat sich die Lagerung im Kühlschrank bei 4 - 6 Grad bewährt, da eine Keimbildung dann nahezu unterdrückt wird. - Die Spitze nach oben lagernd?
Nein. Man sollte die Eier auf der Spitze lagern, da am anderen Ende die Luftblase sitzt und diese bei einer Lagerung auf dem stumpfen Ende ständig unter Druck stünde. - Welche Vitamine und Mineralstoffe stecken in Eiern?
Die Vitamine A, B2, B9, B12, E, K und D, außerdem Calcium, Phosphor, Kalium, Natrium, Zink, Selen und Kupfer. - Mehr Informationen demnächst